12. Oktober 2022: NETU-Vorsitzender Bülent Göktekin im Interview mit TRT Deutsch (Screenshot aus dem TRT Deutsch-Interview)
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Die deutsche Wirtschaft schlägt Alarm. Am Mittwoch bestätigte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, dass die Bundesregierung für 2023 eine Rezession erwarte. Die Wirtschaftsleistung werde voraussichtlich um 0,4 Prozent schrumpfen.

Insbesondere Unternehmen sind von der Notlage stark betroffen. Im Interview mit TRT Deutsch spricht der Vorsitzende des Vereins „Netzwerk europäisch-türkischer Unternehmen“, Bülent Göktekin, über die Forderungen der Wirtschaft und Zukunftsaussichten.

Die deutsche Wirtschaft steuert Prognosen zufolge auf eine Rezession zu. Sehen Sie einen Ausweg für Deutschland aus der gegenwärtigen wirtschaftlichen Krise?

Es gibt keinen Zweifel, dass die derzeitige globale Krise nicht folgenlos für unsere Wirtschaft bleiben wird. Und unsere Wirtschaft ist zurecht besorgt. Deshalb muss Deutschland alle multilateralen und internationalen Potenziale ausschöpfen, um der drohenden Rezession entgegenzuwirken. Einerseits muss alles daran gesetzt werden, Versorgungsengpässe oder gar Ausfälle von Energie auszuschließen. Hierfür müssen wir alle zur Verfügung stehenden Quellen wie eigene Kernkraftwerke oder andere Energiequellen aktivieren. Zudem brauchen wir alle Wirtschaftsakteure und Unternehmen starke Signale aus der Politik, so dass die Folgen wirtschaftlicher Engpässe kompensiert werden können.

Die Inflation in der Eurozone insgesamt ist auf dem Höhenflug. Welche Folgen könnte das für die politische Stabilität Europas haben?

Eine hohe Inflation führt zwangsläufig zu Verteuerung und Ressourcenknappheit. Es hat sich bereits in der Vergangenheit in Krisenzeiten gezeigt, dass sich die EU-Staaten politisch nicht immer einig waren. Auch in der aktuellen Krise zeigen sich Risse in der politischen Einheit und Stabilität Europas. Entsprechend hat die Bundesrepublik als wirtschaftsstärkster EU-Staat eine besondere Funktion bei der Bewältigung von europäischen Finanzkrisen.

TRT Deutsch