Bargeld ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz das am häufigsten verwendete Zahlungsmittel - seine Bedeutung nimmt aber stetig ab. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von YouGov im Auftrag der Management- und Technologieberatung BearingPoint, die am Dienstag in Frankfurt veröffentlicht wurde. Demnach nimmt der Trend zum kontaktlosen Zahlen stetig zu, und auch Bezahldienste werden immer beliebter.
Unter den neuen Dienstleistern, die ein bargeldloses Bezahlen ermöglichen, ragen zwei US-Anbieter heraus: So ist der Bezahldienst PayPal nach Bargeld weiterhin das am zweithäufigsten genutzte Zahlungsmittel in Deutschland. Spektakulär ist auch der Aufstieg von Apple in diesem Segment. Die Häufigkeit der Nutzung von Apple Pay habe sich bei der jungen Generation gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Unter den 18 bis 24-Jährigen nutzen in Deutschland und in der Schweiz inzwischen je 12 Prozent und in Österreich 14 Prozent die Bezahlmöglichkeit per Apple Pay. Im Vorjahr hatten nur durchschnittlich sechs Prozent der jungen Altersgruppe in den drei Ländern diesen Bezahldienst genutzt.
Insgesamt setzen in Deutschland 66 Prozent der Befragten vor allem Bargeld ein, im Vorjahr waren das noch 75 Prozent. In Österreich nutzen 78 Prozent (im Vorjahr 83 Prozent), in der Schweiz nur noch 64 Prozent (im Vorjahr 71 Prozent) Bargeld. Einen gänzlichen Verzicht auf Scheine und Münzen kann sich laut der Umfrage die große Mehrheit der Befragten in allen drei Ländern jedoch nicht vorstellen. Auch eine Abkehr vom Bargeld in den nächsten fünf oder zehn Jahren ist - wie schon im Vorjahr - für deutlich über 60 Prozent der Befragten derzeit nicht vorstellbar.
In Deutschland und der Schweiz kommen zudem etliche Verbraucher nicht so gut mit der Technik zurecht, die mit den neuen Bezahlmethoden verbunden ist. 58 Prozent der Deutschen sagen, vor allem die Vertrautheit (58 Prozent) sei der wichtigste Faktor für die Bargeldnutzung. Bei den Schweizern liegt dieser Wert bei 53 Prozent. Für die Österreicher steht inzwischen die Anonymität (59 Prozent) an oberster Stelle, warum sie mehrheitlich noch auf das Bargeld setzen.
Nach dem Bargeld eroberte PayPal mit 59 Prozent in Deutschland Platz zwei der am häufigsten genutzten Zahlungsmittel, in den beiden Nachbarländern nahm die Popularität des Zahlungsdienstes allerdings ab: In Österreich sank der Anteil der Nutzer auf 42 Prozent und in der Schweiz auf 31 Prozent. In der Schweiz hat die nationale Bezahllösung Twint mit 45 Prozent eine starke Marktstellung entfalten können.