Experten: Energiepreise werden nicht sinken
Prognosen zufolge müssen die Bürger weiterhin mit hohen Strompreisen rechnen. Auch Langfristig sei keine Besserung in Sicht. Haushalte könnten in den nächsten Jahren noch stärker belastet werden.
Versorger stellen 289.000 Haushalten wegen unbezahlter Rechnungen Strom ab / Photo: DPA (DPA)

Energiemarkt-Experten gehen davon aus, dass die Strompreise für Haushalte in den kommenden Jahren nicht wieder auf das Niveau vor dem Ukraine-Krieg sinken werden. Das Beratungsunternehmen Enervis rechnet damit, dass die Verbraucherpreise 2023 und 2024 im Durchschnitt deutlich über 40 Cent je Kilowattstunde brutto betragen werden. Auch in den Jahren danach würden 40 Cent wohl nicht unterschritten, vereinzelt seien sogar 50 Cent möglich, sagte der Strommarkt-Experte Mirko Schlossarczyk der Deutschen Presse-Agentur. „Wir sehen auch langfristig an den Energiehandelsmärkten ein konstant hohes Preisniveau.“ Zwar könnten die Großhandelsstrompreise infolge eines perspektivisch sinkenden Gaspreisniveaus und dem verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien künftig auch wieder deutlicher zurückgehen. Den spürbar größeren Anteil am Endkundenpreis hätten allerdings Abgaben, Umlagen, Entgelte und Steuern. Zum Vergleich: 2020 lag der Strompreis für Haushalte laut Energiewirtschaft bei knapp 32 Cent je Kilowattstunde. Im Juli 2022 waren es schon über 37 Cent. „32 Cent in den kommenden Jahren werden wir allein wegen des derzeit vergleichsweise hohen Großhandelsstrompreisniveaus und bereits angekündigter Erhöhungen der Netzentgelte nicht mehr sehen.“

DPA