Taiwan-Spannungen zwischen China und USA belasten den Dax
Die Spannungen zwischen den USA und China um Taiwan haben sich auf den deutschen Aktienmarkt ausgewirkt und drückten die Kurse. Peking warnte derweil Washington vor einem „gefährlichen“ Besuch der US-Spitzenpolitikerin Pelosi.
Symbolbild. Die Spannungen zwischen den USA und China um Taiwan haben am Dienstag am deutschen Aktienmarkt auf die Kurse gedrückt. (DPA)

Die Spannungen zwischen den USA und China um Taiwan haben am Dienstag am deutschen Aktienmarkt auf die Kurse gedrückt. Der Dax gab im frühen Handel um 0,67 Prozent auf 13 389,21 Punkte nach. Nach einem starken Börsenmonat Juli war der Leitindex am Vortag auf der Stelle getreten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,69 Prozent auf 27 238,14 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 lag mit 0,7 Prozent im Minus. Bei den Einzelwerten bewegen nach wie vor die Quartalsberichte die Kurse. Trotz einer höheren Umsatzprognose von Symrise für dieses Jahr verloren die Aktien des Herstellers von Duft- und Aromastoffen 2,3 Prozent. Die arg gebeutelten Covestro-Aktien stiegen um 1,1 Prozent nach detaillierten Quartalszahlen. Siemens Energy büßten 2,6 Prozent ein, nachdem die Windkrafttochter Siemens Gamesa erneut die Ergebnisprognose gesenkt hatte. Die Papiere von Delivery Hero profitierten mit einem Aufschlag von 1,2 Prozent von einer Kaufempfehlung von JPMorgan. Die Anteile des Anlagenbauers Krones stiegen nach optimistischen Aussagen zur Profitabilität um 1,9 Prozent. Das Bankhaus Metzler riet hier zum Kauf. Warnung aus China - Erhöhte Kampfbereitschaft in Taiwan China warnte derweil die USA nach Angaben des chinesischen Außenministeriums auf verschiedenen Kanälen mehrfach vor einem „gefährlichen“ Besuch der US-Spitzenpolitikerin. Außenamtssprecherin Hua Chunying sagte am Dienstag in Peking: „Wenn die USA weiter auf diesem falschen Weg vorangehen, werden wir energische und resolute Maßnahmen ergreifen, um unsere Souveränität und territoriale Integrität zu sichern.“ In Taiwan wird die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, nach Angaben aus dem Parlament in Taipeh in der demokratischen Inselrepublik erwartet. Es wäre der ranghöchste Besuch eines US-Politikers seit einem Vierteljahrhundert in Taiwan, das die kommunistische Führung in Peking als Teil der Volksrepublik China ansieht. Pelosi würde sich mit der Visite in Taipeh über Warnungen aus Peking hinwegsetzen, in denen auch mögliche militärische Gegenmaßnahmen angedroht wurden. Wegen der Drohungen aus China hat Taiwans Militär bereits seine Kampfbereitschaft erhöht.

DPA