Mindestlohn-Debatte: Wirtschaftsweiser fordert 14 Euro pro Stunde
Angesichts der hohen Inflation plädiert der Wirtschaftsexperte Truger für eine Anhebung des Mindestlohns auf 14 Euro. Der Stundenlohn von 12,82 Euro biete den Beschäftigten keinen Mindestschutz mehr.
Archivbild. 08.11.2023, Berlin: Achim Truger, Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, stellt in der Bundespressekonferenz das Jahresgutachten 2023/24 vor. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung berät die Politik. Die Experten werden umgangssprachlich auch als „Wirtschaftsweise“ bezeichnet. / Photo: DPA (DPA)

Der Wirtschaftsweise Achim Truger hat eine Erhöhung des Mindestlohns auf mindestens 14 Euro pro Stunde gefordert. Der aktuell für 2025 vorgesehene Betrag von 12,82 Euro „gibt nach der hohen Inflation keinen Mindestschutz für die Beschäftigten mehr“, sagte er der „Bild“ vom Donnerstag. Dazu müsste der Lohn im kommenden Jahr auf mindestens 14 Euro steigen.

Das Mitglied im Sachverständigenrat Wirtschaft geht dabei davon aus, dass der Arbeitsmarkt solch eine Erhöhung „gut verkraften“ könne und kein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu befürchten sei. „Der Mindestlohn hat sich bewährt, alle Horrorszenarien sind ausgeblieben“, sagte Truger der Zeitung.

Auch die Grünen sowie mehrere Gewerkschaften fordern einen deutlich höheren Mindestlohn von zum Teil 15 Euro. Hintergrund der aktuellen Debatte ist, dass vergangenes Jahr die Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaften in der Mindestlohnkommission überstimmt worden waren. Die Erhöhung des Mindestlohns blieb daher hinter der Inflationsrate zurück.

AFP