Die Inflationserwartungen der Verbraucher in der Eurozone sind einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge im Juli leicht gestiegen. Die Erwartung für die Teuerung in drei Jahren erhöhte sich von 2,3 auf 2,4 Prozent, wie die EZB am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Die Erwartungen für die Teuerung auf Sicht von zwölf Monaten verblieb mit 3,4 Prozent auf dem Niveau des Vormonats. Zuvor waren die Inflationserwartungen mehrere Monate in Folge gesunken.
Die Inflationserwartungen der Verbraucher liegen damit deutlich über dem von der Notenbank anvisierten Inflationsziel. Die EZB strebt auf mittlere Sicht eine Teuerung von zwei Prozent an.
In den vergangenen Monaten ist die Inflation im gemeinsamen Währungsraum tendenziell gefallen, im August verblieb sie allerdings mit 5,3 Prozent auf dem Niveau des Vormonats. Die EZB hat ihre Leitzinsen im Kampf gegen die hohe Teuerung seit Mitte 2022 deutlich angehoben. Zuletzt wurde der Leitzins im Juli erhöht. Über einen nächsten möglichen Zinsschritt werden die Währungshüter in der kommenden Woche entscheiden.
Die Verbraucherumfrage („Consumer Expectations Survey“) erscheint monatlich. Befragt werden etwa 14.000 Personen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden und Belgien. Die Länder stehen für etwa 85 Prozent der Wirtschaftsleistung in der Eurozone. Inflationserwartungen spielen eine wichtige Rolle für die Geldpolitik der EZB.
Inflationsrate in Deutschland bleibt auf hohem Niveau
Die Inflationsrate in Deutschland blieb im Juli mit 6,2 Prozent auf hohem Niveau. Seit Monaten belastet die Teuerung die Verbraucher. Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11 Prozent. Mit einem Plus von 5,7 Prozent zogen auch die Preise für Energie erneut an, wobei sich Strom um 17,6 Prozent verteuerte.