CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt geht davon aus, dass der SPD nach der Entscheidung von Verteidigungsminister Boris Pistorius gegen eine Kanzlerkandidatur weiter unruhige Zeiten bevorstehen. „Die Debatte in der SPD ist natürlich noch nicht beendet“, sagte er in der ZDF-Talkshow von Maybrit Illner. „Möglicherweise beginnt sie erst auch noch richtig.“ Es sei eine Entscheidung getroffen worden, „die in weiten Teilen der Parteibasis nicht geteilt wird“, so Dobrindt weiter. Aber: „Das ist das Problem der SPD, nicht von uns.“
Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte am Abend in einem Video mitgeteilt, dass er für die Kanzlerkandidatur der SPD nicht zur Verfügung stehe. Bundeskanzler Olaf Scholz soll am kommenden Montag vom SPD-Vorstand als Kanzlerkandidat für die Neuwahl des Bundestags nominiert werden.
Unionsfraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei sagte dem Berliner „Tagesspiegel“, Scholz gehe aus dem Machtkampf zwar als Sieger, aber „katastrophal beschädigt“ hervor. „Es ist deutlich geworden, dass große Teile der Partei und der Fraktion Olaf Scholz nicht weiter folgen wollen und ihm keinen Wahlsieg mehr zutrauen“, so Frei.