Das neue deutsche Gesetz zur Sorgfaltspflicht in der Lieferkette ist nach Ansicht des deutschen Botschafters in Ankara, Jürgen Schulz, eine große Chance für Länder wie Türkiye. „Türkiye ist eines der wichtigsten Länder, wenn es um die Versorgung und die Grundprodukte der deutschen Lieferketten geht“, sagte Botschafter Schulz der Nachrichtenagentur Anadolu (Dienstag). Das neue Lieferkettengesetz biete daher viele Möglichkeiten für eine noch engere Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Das im Januar in Kraft getretene Gesetz verpflichtet Unternehmen mit Sitz in Deutschland zur Einhaltung von Menschenrechten sowie Sozial- und Umweltstandards in ihren globalen Lieferketten. Dem Gesetz unterliegen Unternehmen mit mindestens 3000 Beschäftigten in diesem Jahr und mindestens 1000 Beschäftigten im nächsten Jahr. Schulz betonte, dass es Ziel des Gesetzes sei, die Menschenrechtssituation in globalen Lieferketten zu verbessern. Die Einhaltung von Menschenrechten sowie Sozial- und Umweltstandards seien die Grundlage für eine nachhaltige Weltwirtschaft. Er regte an, dass deutsche Unternehmen Verträge mit ihren in- und ausländischen Zulieferern anstreben sollten, die diese zu ähnlichen Regelungen verpflichten.
In der EU werde ein ähnliches Gesetz in Kraft treten, fügte Schulz hinzu. Es sei deshalb für Unternehmen sinnvoll, dieses so schnell wie möglich umzusetzen. Dadurch erlangten die Vorreiter einen Vorteil gegenüber ihren Wettbewerbern.