Russland will mit der Lieferung von einer Million Tonnen Getreide an bedürftige Länder in Afrika beginnen. Das sagte der russische Vize-Außenminister Sergei Werschinin am Donnerstag. Die Initiative wird demnach gemeinsam mit Türkiye und Katar durchgeführt.
Kein Ersatz für Schwarzmeer-Getreideabkommen
Werschinin sagte der russischen Nachrichtenagentur TASS, dass erste Kontakte und Treffen auf Expertenebene der drei Länder stattfinden. Die Initiative sei kein Ersatz für das Schwarzmeer-Getreideabkommen, das Russland im Juli ausgesetzt hat. Stattdessen handele es sich um ein unabhängiges Projekt, das den bedürftigen Ländern zugute kommen solle, sagte der russische Diplomat.
Das Getreideabkommen von 2022 sah die Wiederaufnahme der Getreideexporte aus drei ukrainischen Schwarzmeerhäfen vor, die nach dem russischen Einmarsch im Februar 2022 gestoppt worden waren. Türkiye und die Vereinten Nationen hatten als Vermittler fungiert.
„Für uns sind Ergebnisse wichtig, nicht Versprechen“
Werschinin sagte auch, dass der größte Teil der geplanten Ladung Futtermais und Getreide sei, deren erster Bestimmungsort außerhalb der bedürftigen Länder gelegen habe. „Wir haben öffentlich darüber gesprochen und jetzt wollen wir gemeinsam mit unseren Partnern den Bedarf dieser Länder decken.”
Er bekräftigte auch die Bereitschaft Russlands, den Getreidehandel wieder aufzunehmen, wenn es echte Fortschritte beim Export von Agrarprodukten aus Russland auf die Weltmärkte gebe. „Für uns sind Ergebnisse wichtig, nicht Versprechen, etwas zu tun; sondern etwas, das getan wird“, betonte er. Der Kreml fordert für die Wiederbelebung des Abkommens unter anderem die Aufnahme der staatlichen russischen Landwirtschaftsbank in das internationale Zahlungssystem SWIFT.