Russland kritisiert UN-Resolutionsentwurf zu Srebrenica-Massaker
Russland hat einen UN-Resolutionsentwurf für einen Gedenktag an das Srebrenica-Massaker als „Gefahr für die regionale Sicherheit“ bezeichnet. Die Befürworter des Entwurfs würden damit „alte Wunden des Bürgerkriegs wieder aufreißen“, so die Kritik.
Srebrenica: Grabsteine in der Gedenkstätte Potocari / Photo: DPA (DPA)

Russland hat einen UN-Resolutionsentwurf für einen Gedenktag an das Massaker von Srebrenica scharf kritisiert. „Wir betrachten diesen provokativen Text als eine Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit“ in Bosnien und „in der gesamten Region“, sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensia am Mittwoch vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.

Er warf den westlichen Befürwortern des Resolutionsentwurfs vor, „alte Wunden des Bürgerkriegs wieder aufzureißen“. Der Text soll in der Generalversammlung beraten werden und nicht im Sicherheitsrat, wo Russland ein Veto einlegen könnte.

Der von Deutschland und Ruanda eingebrachte Resolutionsentwurf sieht vor, vom nächsten Jahr an den 11. Juli zum „Internationalen Tag des Gedenkens an den Völkermord von Srebrenica“ zu erklären. Am 11. Juli 2025 jährt sich das Massaker von Srebrenica zum 30. Mal.

In der bosnischen Stadt Srebrenica hatten serbische Einheiten im Sommer 1995 rund 8000 muslimische Männer und Jungen ermordet. Das Massaker gilt als das schlimmste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg und wurde seither von internationalen Gerichten als Völkermord eingestuft.

AFP