Türkiye hat sich am Freitag für eine Wiederaufnahme des von Russland ausgesetzten Schwarzmeer-Getreideabkommens ausgesprochen. Das sagte der türkische Außenminister Hakan Fidan nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba in Kiew. Gleichzeitig warnte er vor den Risiken, die mit der Suche nach alternativen Exportrouten für ukrainisches Getreide verbunden seien. Diese böten keine Alternative zur ursprünglichen Route, die sich bewährt habe.
Das von Türkiye und der UN vermittelte Abkommen vom Juli 2022 ermöglichte die Wiederaufnahme der Getreideexporte aus den ukrainischen Schwarzmeerhäfen. Diese waren durch die russische Invasion im Februar 2022 unterbrochen worden. Dank dieser Initiative seien mehr als 33 Millionen Tonnen Getreide und Lebensmittel auf die internationalen Märkte gelangt, betonte Fidan. Er rief alle Parteien dazu auf, den Dialog fortzusetzen.
Russland hatte seine Teilnahme an dem Abkommen am 17. Juli 2023 ausgesetzt. Der Kreml wirft dem Westen vor, seine Verpflichtungen bezüglich der russischen Getreideexporte nicht einzuhalten. Ankara forderte Kiew und Moskau wiederholt auf, den Krieg in der Ukraine, wo seit 2014 ein Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und von Russland unterstützten Separatisten tobt, durch Verhandlungen zu beenden. Die beiden Minister erörterten auch die Lage in der Konfliktregion.