US-Außenminister Antony Blinken ist am Freitagabend in Istanbul eingetroffen. Er wird vorraussichtlich am Samstag mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und seinem Amtskollegen Hakan Fidan zusammenkommen. Israels Angriffe auf Gaza, die NATO-Erweiterung um Schweden und der geplante F-16-Deal zwischen Ankara und Washington dürften die wichtigsten Gesprächsthemen sein.
Für Blinken ist Türkiye die erste Station vor seiner Nahost-Reise. Nach einem Aufenthalt in Griechenland will der US-Minister Jordanien, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Israel, Palästina und Ägypten besuchen.
Blinkens Sprecher Matthew Miller betonte im Vorfeld die strategische Bedeutung Ankaras. „Türkiye ist ein langjähriger und geschätzter NATO-Verbündeter sowie Partner. Das Land spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung regionaler Sicherheitsfragen, einschließlich der Verhinderung der Ausbreitung des Konflikts in Gaza“, schrieb er auf X.
Differenzen zwischen Ankara und Washington
In den bilateralen Beziehungen zwischen Ankara und Washington sowie bei der Positionierung zu globalen Themen herrschen einige Differenzen. Ankara drängt etwa zum Stopp der massiven Angriffe Israels auf Gaza und auf einen sofortigen Waffenstillstand. Die USA zeigen sich hingegen eher zurückhaltend und unterstützen Israel.
Washington fordert von Ankara zudem eine finale Zustimmung zum NATO-Beitritt Schwedens. Ankara weist aber immer wieder seine Sicherheitsbedenken hin und fordert von Stockholm Garantien für ein entschlossenes Vorgehen gegen Terrorgruppen wie die PKK. Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des türkischen Parlaments hatte in der vergangenen Woche grünes Licht für den NATO-Beitritt Schwedens gegeben. Nun muss in der Generalversammlung darüber abgestimmt werden.
Ein weiterer Punkt ist der geplante F-16-Deal zwischen Ankara und Washington. Im Oktober 2021 hatte Türkiye von den USA den Kauf von 40 F-16-Jets des Typs Block 70 sowie 79 Modernisierungspakete beantragt. Doch erst im Januar 2023 unterrichtete die US-Regierung den Kongress informell über den Verkauf. Es wurde anschließend ein mehrstufiges Prüfungsverfahren eingeleitet, um Verhandlungen mit dem Kongress aufzunehmen.