In Nordzypern sollen die Korankurse künftig dem Bildungsministerium und nicht einer religiösen Kommission unterstellt sein. Das entschied das Verfassungsgericht in der Türkischen Republik Nordzypern Anfang der Woche. Die Entscheidung kommt einem Verbot gleich, da somit die religiöse Kommission keine Korankurse mehr anbieten darf. Laut einem Bericht der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu (AA) kritisierte die Türkei die Entscheidung.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan kritisierte demnach auf Schärfste die Entscheidung des Verfassungsgerichts in Nordzypern. Es verstoße gegen das Prinzip des Säkularismus. Die Aussage des Präsidenten des Verfassungsgerichts sei nicht hinnehmbar. Säkularismus werde anders definiert und Nordzypern sei nicht Frankreich. Der Präsident des Verfassungsgerichts solle „schnell den Fehler korrigieren“. Sonst werde die Türkei andere Schritte unternehmen, erklärte Präsident Erdoğan am Freitag.
Auch der Kommunikationsdirektor des Präsidenten, Fahrettin Altun, hat das „Verbot von Korankursen“ verurteilt. Den Säkularismus so oberflächlich und falsch zu interpretieren, sei ein Schritt in Richtung Abschaffung der Grundrechte und Freiheiten, so Altun in einer Mitteilung auf Twitter. Diese Entscheidung sei das „Produkt eines ideologischen und dogmatischen Geistes“. Säkularismus garantiere die Religionsfreiheit und könne nicht als Mittel zum Verbot des Religionsunterrichts verwendet werden, so Altun.
Türkei kritisiert Nordzypern wegen „Verbot von Korankursen“
18 Apr. 2021
Laut dem Verfassungsgericht in Nordzypern sollen Korankurse künftig vom Bildungsministerium verwaltet werden. Die Türkei kritisiert Nordzypern wegen des „Verbots von Korankursen“.
TRT Deutsch