Trotz Protesten aus den USA will die Türkei das von Russland erworbene S-400-Raketenabwehrsystem wie geplant nutzen. Das verkündete der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar am Donnerstag in Ankara.
Akar argumentierte, dass auch andere Nato-Mitglieder russische Raketensysteme verwendeten. Damit bezog er sich auf die S-300-Systeme, die von Bulgarien, Griechenland und der Slowakei genutzt werden. Dabei handelt es sich um eine ältere Version.
Der türkische Verteidigungsminister betonte, dass die Türkei den Vorbereitungsprozess des S-400-Systems „wie geplant“ fortsetzen werde.
Hinsichtlich der Meinungsverschiedenheiten zum Einsatz der S-400 forderte er die USA auf, eine gemeinsame Arbeitsgruppe mit der Türkei zu bilden: „Wir sind bereit, die technischen Bedenken der USA bezüglich der Kompatibilität von S-400 und F-35 zu diskutieren“, so Akar.
Die USA hatten die Türkei im Juli 2019 wegen der Entscheidung Ankaras, die S-400-Abwehrsysteme zu kaufen, offiziell aus dem F-35-Kampfflugzeug-Programm gestrichen.