Der Bundeswehrverband hat mit Blick auf die Haushaltsverhandlungen in der Ampel-Koalition zusätzliche Milliarden für die Truppe gefordert. Die derzeit im Haushalt 2024 vorgesehenen 1,7 Milliarden Euro zusätzlich für das Bundesverteidigungsministerium reichten nicht aus, sagte der Verbandsvorsitzende André Wüstner am Dienstag im ARD-„Morgenmagazin“. Da die Bundeswehr dringenden Nachholbedarf bei ihrer Ausrüstung habe, sei sie nun in der Lage, „dass wir einen Auftragstsunami erleben, aber immer noch nicht auskömmlich finanziert sind“.
Die Bundeswehr habe angesichts ihres Modernisierungsbedarfs sowie zunehmender Aufgaben einen „Riesenbedarf“ sowohl an Munition als auch an Großgerät für Heer, Luftwaffe und Marine, sagte Wüstner. Die 100 Milliarden Euro Sondervermögen für die Bundeswehr sei eigentlich für „Großprojekte, Langläufer vorgesehen“. Wenn der Etat des Verteidigungsministeriums aber nicht weiter aufgestockt werde, müsse Ressortchef Boris Pistorius (SPD) umschichten.
Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands drang zudem darauf, sich um mehr Personal für die Bundeswehr zu kümmern. Dies sei „der eigentliche Elefant im Raum“, die Zahl neuer Bundeswehrsoldaten gehe seit Jahren zurück. „Langsam müssen die Alarmlampen angehen“, sagte Wüstner mit Blick an die Adresse des Bundesverteidigungsministeriums. Sonst komme irgendwann „der worst case, dass wir vielleicht einen Panzer mehr haben, ein Flugzeug, ein Schiff, aber nicht das Personal, das das bedient.“