Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat am Rande der 60. Münchner Sicherheitskonferenz Gespräche mit Spitzenpolitikern aus Italien, Island, Montenegro und dem Kosovo geführt. Im Mittelpunkt der Gespräche am Samstag standen die Beziehungen zur EU, die Lage im Nahen Osten, die NATO-Erweiterung und die Situation auf dem Balkan.
Fidan traf mit dem italienischen Außenminister Antonio Tajani zusammen. Sie diskutierten ausführlich über die Türkiye-EU-Beziehungen. Fidan kritisierte politische Hindernisse bei den EU-Beitrittsverhandlungen und eine ungerechte Behandlung von Ankara im Vergleich zu anderen Beitrittskandidaten.
Er forderte ein stärkeres Signal der EU und konkrete Schritte gegen die israelischen Angriffe im Gazastreifen. Auch die Entwicklungen in Libyen und die gemeinsamen Bemühungen um einen dauerhaften Frieden in der Region waren Gegenstand des Gesprächs mit Tajani.
Mit dem isländischen Außenminister Bjarni Benediktsson erörterte Fidan den NATO-Erweiterungsprozess, die Situation in der Ukraine und den Gaza-Krieg. Der türkische Außenminister zeigte sich erfreut über den „Wandel in der isländischen Politik zugunsten Palästinas auf internationalen Plattformen“.
Fidan traf auch mit dem montenegrinischen Präsidenten Jakov Milatovic und Außenminister Filip Ivanovic zusammen. Sie erörterten die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf den Balkan sowie die bilateralen Beziehungen. Fidan lud Milatovic zu einem baldigen Besuch in Türkiye ein. Er brachte auch seine Zufriedenheit über die Unterstützung türkischer Investitionen in Montenegro zum Ausdruck.
Mit der kosovarischen Außenministerin Donika Gervalla-Schwarz gratulierte Fidan dem Kosovo zum Nationalfeiertag und erörterte die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen und die bevorstehenden hochrangigen Staatsbesuche. Er betonte die Zusammenarbeit im Anti-Terror-Kampf. Auch militärische Fragen standen auf der Tagesordnung, wobei Pristina seine Zufriedenheit mit der KFOR-Mission der NATO unter türkischer Führung zum Ausdruck brachte.