Der griechische Außenminister Nikos Dendias hat auf die jüngsten positiven Entwicklungen in den Beziehungen seines Landes zu Türkiye hingewiesen. Die „positive Wende“ sei der neuen Haltung Ankaras gegenüber Athen nach den Erdbeben zu verdanken, sagte Dendias in einem Interview mit der griechischen Tageszeitung Proto Thema (Samstag). „Es wäre unverzeihlich, wenn die griechische Seite nicht versuchen würde, diese Veränderung zu nutzen“, sagte Dendias.
Die griechische Regierung sei sich der Schwierigkeiten in den Beziehungen bewusst. Dennoch müsse Athen auf ein solches türkisches Verhalten angemessen reagieren. „Griechenland hat die absolute Pflicht, durch die Tür zu gehen, die Türkiye geöffnet hat“, sagte der griechische Außenminister der Zeitung.
Trotz jahrzehntelanger Unstimmigkeiten in mehreren Bereichen war Griechenland eines der ersten europäischen Länder, das nach den verheerenden Erdbeben vom 6. Februar Rettungskräfte und humanitäre Hilfe ins Nachbarland entsandte. Nach dem schweren Zugunglück im Tempi-Tal zeigte daraufhin Türkiye Solidarität mit Griechenland. Die beiden Nachbarstaaten, die an seismischen Verwerfungslinien liegen, blicken auf eine lange Tradition der gegenseitigen Hilfe bei Naturkatastrophen.