Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat sich am Donnerstag in New York mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan getroffen. Im Mittelpunkt ihres Treffens standen die zukünftigen Beziehungen zwischen der EU und Türkiye, die in jüngster Zeit verstärkt debattiert werden. Zudem diskutierten sie die angespannte Lage in Berg-Karabach, wo es zu neuen Konflikten zwischen Karabach-Armeniern und Baku kam.
Das Treffen fand am Rande der 78. Sitzung der UN-Generalversammlung statt, an der auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan teilnahm. Borrell äußerte sich anschließend auf der Social-Media-Plattform X (vormals Twitter) zu den Gesprächen und betonte die Bedeutung des Dialogs.
„Ich hatte heute die Gelegenheit, mich mit Außenminister Hakan Fidan bei der UN auszutauschen. Wir sprachen über die nächsten Schritte in den Beziehungen zwischen der EU und Türkiye im Vorfeld des Berichts, den ich zusammen mit der EU-Kommission dem Europäischen Rat vorlegen werde“, schrieb Borrell. „Wir haben auch über die äußerst besorgniserregende Situation in Berg-Karabach gesprochen“, fügte er hinzu.
Ankara kritisiert „ambivalente“ Haltung der EU gegenüber Türkiye
Der türkische Präsident Erdoğan forderte von der EU, ihre langjährigen Verpflichtungen gegenüber Türkiye zu erfüllen und betonte die Notwendigkeit, die Beziehungen auf einer soliden Grundlage zu erarbeiten. Er rief zu einem Ende der „ambivalenten Haltung“ gegenüber seinem Land auf.
Türkiye ist seit 1999 ein Kandidatenland für die EU-Mitgliedschaft, hatte seinen Antrag jedoch bereits 1987 gestellt. Die Verhandlungen über eine EU-Vollmitgliedschaft wurden im Oktober 2005 aufgenommen, gerieten jedoch in den letzten Jahren aufgrund politischer Hindernisse und Meinungsverschiedenheiten ins Stocken.