WFP: Israel weist Hilfskonvoi für Gaza ab
Israel behindert weiterhin humanitäre Hilfe für Gaza: Laut dem Welternährungsprogramm haben israelische Streitkräfte einen Lastwagenkonvoi mit Lebensmitteln für die hungernde Bevölkerung blockiert. Die Ladung soll daraufhin geplündert worden sein.
Symbolbild. Palästinensische Kinder warten in Rafah auf Essen aus einer karitativen Küche. / Photo: Reuters (Reuters)

Ein Lastwagenkonvoi mit Lebensmitteln für die Menschen im Norden des Gazastreifens ist nach Angaben des Welternährungsprogramms von israelischen Soldaten abgewiesen und anschließend von einer Menschenmenge geplündert worden. Wie das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) am Dienstag in Rom mitteilte, bestand der Konvoi aus 14 Lastwagen. Dieser sei von den israelischen Streitkräften nach einer dreistündigen Wartezeit am Kontrollpunkt Wadi Gaza abgewiesen worden.

Die Lastwagen seien abgewiesen und später von einer großen Menge verzweifelter Menschen gestoppt worden. Sie hätten die Lebensmittelladungen geplündert und etwa 200 Tonnen davon mitgenommen, hieß es in der Erklärung des WFP.

Das WFP werde alle Möglichkeiten ausloten, „um die hungernden Menschen mit Nahrungsmitteln zu versorgen“, zitierte das WFP seinen stellvertretenden Exekutivdirektor Carl Skau.

„Abwürfe sind ein letzter Ausweg und werden die Hungersnot nicht abwenden“

Jordanien, die USA und weitere Nationen hatten am selben Tag Hilfslieferungen aus der Luft koordiniert. Bei den über verschiedenen Orten im Norden des Gazastreifens abgeworfenen Hilfsgütern handelte es sich nach Angaben der jordanischen Streitkräfte unter anderem um Lebensmittel, die teilweise vom Welternährungsprogramm stammen.

Die Vereinten Nationen drängen darauf, die Hilfslieferungen per Lastwagen auszuweiten. „Abwürfe sind ein letzter Ausweg und werden die Hungersnot nicht abwenden. Wir brauchen Zugangspunkte zum nördlichen Gazastreifen, die es uns ermöglichen, genügend Nahrungsmittel für eine halbe Million Menschen in großer Not zu liefern“, so Skau.

Israels Krieg gegen die Widerstandsorganisation Hamas in Gaza dauert seit nunmehr fünf Monaten an. Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 30.600 Menschen getötet und Zehntausende verletzt. Die Infrastruktur in der palästinensischen Küstenenklave ist weitgehend zerstört. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert.

TRT Deutsch und Agenturen