Bei einem israelischen Luftangriff nahe Dschenin im nördlichen Westjordanland hat es nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah vier Tote gegeben. Laut dem Gouverneur von Dschenin, Kamel Abu al-Rub, zielte der Angriff auf ein Fahrzeug im Dorf Sir südlich von Nablus.
Die israelische Armee behauptete, es habe sich um bewaffnete Kämpfer gehandelt. Einer der Getöteten soll im August einen Israeli erschossen und einen weiteren verletzt haben.
Dschenin gilt als Hochburg des palästinensischen Widerstandes. Die ohnehin angespannte Lage im besetzten Westjordanland hat sich seit dem Gaza-Krieg noch einmal deutlich verschärft.
Israelische Gewalt im besetzten Westjordanland
Nach palästinensischen Angaben töteten israelische Soldaten und extremistische Siedler seit dem 7. Oktober 2023 mindestens 801 Palästinenser im Westjordanland. Demnach wurden mehr als 6.600 weitere verletzt.
Im Westjordanland leben rund drei Millionen Palästinenser sowie etwa 700.000 Israelis in Siedlungen, die von der UNO als völkerrechtswidrig eingestuft werden. Immer wieder kommt es dort zu Übergriffen auf Palästinenser durch extremistische Siedler und israelische Soldaten. Der UN-Sicherheitsrat hat diese Siedlungen 2016 für völkerrechtswidrig erklärt und Israel aufgefordert, den illegalen Siedlungsbau einzustellen.