Angesichts des aserbaidschanischen Anti-Terror-Einsatzes in der Südkaukasus-Region Berg-Karabach wird es offenbar eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates geben. Aus Diplomatenkreisen in New York verlautete am Dienstag, die Sitzung zu diesem Thema sei für Donnerstagabend (MESZ) einberufen worden.
UN-Generalsekretär António Guterres forderte ein „unverzügliches Ende“ der Kämpfe in der umstrittenen Kaukasusregion Berg-Karabach. „Der Generalsekretär fordert aufs Nachdrücklichste zu einem unverzüglichen Ende der Kämpfe, zur Deeskalation und zu strengerer Einhaltung des Waffenstillstands von 2020 und den Grundsätzen des humanitären Völkerrechts auf“, erklärte Guterres' Sprecher Stéphane Dujarric am Dienstag.
Aserbaidschan hatte am Dienstagmorgen einen breit angelegten Militäreinsatz zur Befreiung der auf seinem Staatsgebiet gelegenen Region begonnen. Dabei wurden am ersten Tag der Kämpfe 27 Todesopfer bestätigt, wie der Menschenrechtsbeauftragte, Gegam Stepanjan, am Dienstagabend auf X mitteilte. Darüber hinaus seien in der Konfliktregion mehr als 200 Menschen verletzt worden. In 16 Orten sollen insgesamt rund 7000 Bewohner evakuiert worden sein.
Berg-Karabach ist international als Teil Aserbaidschans anerkannt. Die Region war Anfang der 1990er Jahre von Armenien völkerrechtswidrig besetzt worden. Im Jahr 2020 befreite Aserbaidschan große Teile Berg-Karabachs.