UN-Organisationen: Menschen in Nord-Gazas vom Tode bedroht
Die Lage im Gazastreifen wird durch die Angriffe Israels immer verzweifelter. Hilfsorganisationen fordern einen Waffenstillstand. Denn in Nord-Gaza könnte es bald niemanden mehr geben, der Hilfe braucht.
UN-Organisationen: Bevölkerung Nord-Gazas vom Tode bedroht / Photo: AA (AA)

Die Leiter von 15 UN-Hilfsorganisationen und privater Gruppen haben in einer gemeinsamen Erklärung ein sofortiges Ende der Angriffe im Gazastreifen gefordert. Besonders dramatisch sei die Lage im Norden des Küstenstreifens. „Die gesamte palästinensische Bevölkerung in Nord-Gaza ist akut vom Tod durch Krankheit, Hunger und Gewalt bedroht“, hieß es in der Erklärung, die am Freitag auf der Internetseite des UN-Koordinationsausschusses IASC veröffentlicht wurde.

Die israelischen Streitkräfte hatten Anfang Oktober eine neue Bodeninvasion gegen die palästinensische Widerstandsorganisation Hamas im Norden Gazas gestartet. Hilfsorganisationen beklagen dort fehlende Hilfslieferungen und Angriffe auf Zivilisten.

Zu den Unterzeichnern gehörten unter anderem die Leiter des UN-Nothilfebüros (OCHA), des Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), des Kinderhilfswerks (Unicef), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Welternährungsprogramms (WFP) sowie etwa der Hilfsorganisation Oxfam. „Die gesamte Region steht am Rande des Abgrunds“, warnen die Unterzeichner. Ein dauerhafter Waffenstillstand sei längst überfällig.

Israelischer Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte nach dem Vergeltungsschlag der palästinensischen Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober einen Vernichtungskrieg in Gaza gestartet. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bislang Zehntausende Zivilisten getötet.

Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Doch auch dort sind sie israelischen Angriffen ausgesetzt. Zudem herrscht eine akute Hungerkrise, die Hungertote fordert.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 43.100 Menschen getötet und mehr als 101.500 verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Todesopfer handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.

TRT Deutsch und Agenturen