Die UN-Beobachtermission im Libanon (UNIFIL) hat Israel zur Beendigung der Bodeninvasion und Achtung des Völkerrechts aufgefordert. Jede Überschreitung der Grenze sei ein Verstoß „gegen die Souveränität und territoriale Integrität des Libanons“, kritisierte UNIFIL. „Wir fordern alle Akteure dringend auf, von solchen eskalierenden Schritten Abstand zu nehmen.“ Die israelische Armee selbst sprach von einem „begrenzten Bodeneinsatz“.
Die bewaffneten Blauhelmsoldaten sind zur Stabilisierung und Deeskalation an der Grenze eingesetzt. Ihr Auftrag ist es, die Einhaltung des Waffenstillstands zwischen beiden Ländern zu überwachen.
UNIFIL erklärte, eskalierende Schritte würden nur zu noch mehr Gewalt und mehr Blutvergießen führen. Der Preis für die „Fortsetzung des aktuellen Kurses“ sei zu hoch. Zivilisten müssten geschützt werden, zivile Infrastruktur dürfe nicht angegriffen und das Völkerrecht müsse respektiert werden.
UNIFIL, deren Mission seit 1978 läuft, forderte alle Beteiligten dazu auf, sich an die UN-Resolution 1701 zu halten. Die Resolution sieht die alleinige Autorität der libanesischen Armee sowie der UNIFIL-Truppen im Libanon südlich des Litani-Flusses vor, dem Grenzgebiet zu Israel. Die Resolution verbietet die Präsenz der libanesischen Hisbollah-Miliz in dem Gebiet. Das israelische Militär muss sich demnach hinter die Blaue Linie - der libanesisch-israelischen Grenze - zurückziehen.
Israelische Luftangriffe auf den Libanon
Nach unterschiedlichen Angaben aus dem Libanon wurden bei den Luftangriffen Israels seit dem 23. September bis zu 1200 Menschen getötet und mehr als 6000 verletzt.
Der Konflikt zwischen Israel und dem Libanon hat sich deutlich zugespitzt, nachdem hunderte mutmaßlich von Israel präparierte Pager und Walkie-Talkies im Libanon gleichzeitig explodierten. Bei den in zwei Wellen erfolgten Explosionen der Geräte wurden mindestens 37 Menschen getötet, darunter auch Kinder. Fast 3000 Personen wurden verletzt.