UN-Generalsekretär António Guterres hat die Ablehnung Israels einer Zwei-Staaten-Lösung als „inakzeptabel“, bezeichnet. „Diese Ablehnung und die Verweigerung des Rechts auf Staatlichkeit für das palästinensische Volk würden einen Konflikt, der zu einer großen Bedrohung für den Weltfrieden und die Sicherheit geworden ist, auf unbestimmte Zeit verlängern“, sagte Guterres am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat. Ein solches Ergebnis „würde die Polarisierung verschärfen und Extremisten überall ermutigen“, fügte er hinzu.
Guterres forderte die weltweite Anerkennung des „Rechts des palästinensischen Volkes, einen eigenen, vollkommen unabhängigen Staat zu errichten“.
Israels Regierunsgchef Benjamin Netanjahu war zuletzt international wegen seiner Ablehnung einer Zwei-Staaten-Lösung zunehmend unter Druck geraten. Netanjahu hatte sich mehrfach gegen eine palästinensische Souveränität ausgesprochen.
Die USA, ein wichtiger Verbündeter Israels, setzen sich weiter für eine Zwei-Staaten-Lösung ein. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nannte die Zwei-Staaten-Lösung„die einzige Lösung“. Die Zwei-Staaten-Lösung sieht einen unabhängigen, souveränen, mit Israel koexistierenden Palästinenserstaat vor.
Vernichtungskrieg in Gaza
Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.
Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza bisher mehr als 25.300 Menschen durch die Angriffe Israels getötet. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.