Eine Gruppe von UN beauftragten Experten hat auf der Website des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der sie warnen, dass „die Zeit knapp wird, um Völkermord und humanitäre Katastrophen in Gaza zu verhindern“.
Das palästinensische Volk sei in „erheblicher Gefahr eines Völkermords“, sagten die UN-Sonderberichterstatter am Donnerstag.
„Die Zeit zum Handeln ist gekommen. Israels Verbündete tragen ebenfalls Verantwortung und müssen jetzt handeln, um das katastrophale Vorgehen des Landes zu verhindern“, hieß es weiter.
Nach Angaben der Experten „hat die Lage im Gazastreifen einen katastrophalen Wendepunkt erreicht“. Sie wiesen auf den „dringenden Bedarf“ an Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten.
UN-Sonderberichterstatter sind unabhängige Experten, die vom Menschenrechtsrat beauftragt werden.
Israel hat über 9.000 Menschen in Gaza getötet
Israel fliegt erneut massive Angriffe auf den Gazastreifen und dringt in den Norden auch mit Bodentruppen ein. Erklärtes Ziel ist die Zerstörung der Widerstandsorganisation Hamas, aber es werden auch Zivilisten getötet. Rund 1,4 Millionen Menschen sind bereits in den Süden der Enklave geflüchtet. Die Einfuhr von Lebensmitteln, Wasser, Strom und Treibstoff wird von Israel behindert. Auch Hilfslieferungen werden festgehalten.
Nach Angaben der Behörden in Gaza wurden dort seit dem 7. Oktober mehr als 9.061 Menschen getötet, darunter mehr als die Hälfte Frauen und Kinder. Zehntausende weitere wurden demnach verletzt.