Das türkische Außenministerium hat Israels jüngsten Angriff auf den Iran aufs Schärfste verurteilt. „Mit dem Völkermord im Gazastreifen, den Vorbereitungen zur Annexion des Westjordanlandes und der täglichen Tötung von Zivilisten im Libanon hat Israel unsere Region an den Rand eines größeren Krieges gebracht“, heißt es in der Erklärung, vom Samstag. Es sei eine „historische Aufgabe“, dem von Israel verursachten Terror in der „Region ein Ende zu setzen.“ Nur dadurch könne „internationale Sicherheit und Frieden“ geschaffen werden.
Israel hatte in der Nacht auf Samstag Luftangriffe auf Militäranlagen im Iran gestartet. Laut israelischem Militär waren rund hundert Kampfflugzeuge beteiligt.
„Als Türkiye bekräftigen wir, dass wir keinen weiteren Krieg, keine Gewalt und keine Gesetzlosigkeit in unserer Region wollen“, heißt es weiter. Für die Wiederherstellung des Friedens im Nahen Osten sei es „unerlässlich“, dass die Länder in der Region und internationale Akteure eine „rationale und vernünftige Haltung“ einnehmen.
Vor diesem Hintergrund appelliert das türkische Außenministerium an die internationale Gemeinschaft, umgehend „Maßnahmen“ gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu ergreifen.
Israelischer Angriff auf den Iran
Der Iran hatte am 1. Oktober den zweiten Vergeltungsschlag gegen israelische Militärziele durchgeführt. Laut den Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) waren drei Militärbasen im Raum Tel Aviv Ziel der Luftschläge mit rund 200 Raketen und Drohnen. Diese im Rahmen des Rechts auf Selbstverteidigung erfolgte Operation sei eine Antwort auf die Ermordung des Politbüro-Chef der palästinensischen Widerstandsorganisation Hamas, Ismail Haniyeh gewesen. Haniyeh wurde am 31. Juli bei einem mutmaßlich israelischen Anschlag in Teheran getötet.
Den ersten Gegenschlag gegen israelische Militärziele tätigte der Iran am 13. April. Mehr als 300 Raketen und Drohnen sollen abgefeuert worden sein. Hintergrund war ein mutmaßlich israelischer Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus am 1. April. Zwei Generäle der iranischen Revolutionswächter wurden dabei getötet.
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