Die Pläne zur Einrichtung eines Marinestützpunktes folgen der Genehmigung Nordzyperns, den Flughafen Geçitkale als neue Basis für Drohnen der Türkei zu nutzen. Die Drohnen werden im östlichen Mittelmeerraum operieren. Das türkische Expertenteam, das aus Mitgliedern der türkischen Streitkräfte besteht, ist damit beschäftigt, ein Gebiet im Großraum von Gazimağusa zu vermessen (griechisch: Famagusta), so die Zeitung Milliyet.
Die Pläne umfassen den Bau neuer Militärquartiere und Marineeinrichtungen. Der Bau von Munitionslager sei nicht vorgesehen, teilten die türkischen Streitkräfte in Nordzypern dem Büro des nordzyprischen Premierministers mit.
Die türkischen Streitkräfte schützen die seismischen Erkundungs- und Bohrschiffe der Türkei im östlichen Mittelmeer mit U-Booten, Drohnen und Kampfjets vor Interventionen der Nachbarstaaten.
Die Türkei nutzt derzeit den Marinestützpunkt Aksazin Marmaris für maritime Missionen im Großraum Zypern, der der nächstgelegene in der Region ist. Drohnen werden vom Flughafen Dalaman in der südtürkischen Provinz Muğla gestartet. Die Einrichtung eines kleineren Marinestützpunktes auf Zypern würde die militärische Selbstverteidigung und Logistik der Türkei deutlich entlasten.
Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte im September 2018 signalisiert, dass die Türkei gegebenenfalls einen Marinestützpunkt auf der Insel einrichten könnte.
Der Premierminister Nordzyperns, Ersin Tatar, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur DHA, dass der Flughafen Geçitkale ab Freitag dem türkisch-zyprischen Friedenskommando zur Verfügung gestellt worden sei.
Die Türkei und Libyen unterzeichneten im vergangenen Monat zwei getrennte Abkommen nach einem Treffen zwischen Präsident Erdoğan und Fayez al-Sarradsch, dem Vorsitzenden des libyschen Präsidialrats. Seine Regierung der Nationalen Einheit (GNA) wird von den Vereinten Nationen unterstützt.
Die Abkommen waren von entscheidender Bedeutung, da sie der Türkei ermöglichen, sowohl ihre eigenen Rechte als auch die der TRNC im Mittelmeerraum zu sichern. Es handelt sich um eine präventive Maßnahme, um Pläne von Anrainerstaaten, die die Türkei regional isolieren wollen, effektiv entgegenzuwirken und etwaige vollendete Tatsachen gegen das nationale Interesse der Türkei zu kontern.
Die Türkei wird als Schutzmacht Nordzyperns wahrgenommen. An den Küsten Zyperns sucht die Türkei mit zwei Bohrschiffen und zwei seismischen Explorationsschiffen nach Erdgasquellen.
Zuvor begann Griechisch-Zypern unter Missachtung der Rechte der türkischen Zyprioten einseitige Bohrungen.
Zypern ist seit dem Militärputsch von 1974 und einer anschließenden Intervention der Türkei gespalten. Der Putsch zielte auf die Annexion Zyperns durch Griechenland ab. Seitdem ist die Insel in eine türkisch-zyprische Regierung im nördlichen Drittel und eine griechisch-zyprische Verwaltung im Süden geteilt.
Die Intervention der Türkei als Garantiemacht stoppte die jahrelange Unterdrückung und Gewalt gegen die türkischen Enklaven.