Streit mit Israel: Norwegen muss Vertretung im Westjordanland schließen
Israel hatte norwegischen Diplomaten den Status entzogen, nachdem das Land den Staat Palästina anerkannt hatte. Nun müssen sie ihre Vertretung verlassen. Aufgrund der Osloer Verträge wird Norwegen eine wichtige Rolle im Nahost-Konflikt zugeschrieben.
Streit mit Israel: Norwegen schließt Vertretung im Westjordanland / Photo: AA (AA)

Norwegen schließt seine Vertretung im Westjordanland, nachdem Israel für die palästinensischen Gebiete zuständigen norwegischen Diplomaten den Status entzogen hatte. Der norwegische Außenminister Espen Barth Eide hatte Israels Entscheidung zuvor als „extrem und unvernünftig“ kritisiert. Sie ziele auf „die Palästinenser und die palästinensische Autonomiebehörde ab sowie auf all jene, die internationales Recht, die Zweistaatenlösung und das legitime Recht der Palästinenser auf Selbstbestimmung verteidigen“, sagte der Außenminister. Die norwegische Vertretung in Al-Ram im Westjordanland soll rund 30 Jahre nach ihrer Eröffnung bis auf weiteres geschlossen bleiben.

Israel hatte mitgeteilt, die acht norwegischen Diplomaten, denen der Status entzogen wurde, seien in der norwegischen Botschaft in Israel stationiert, aber zuständig für die Kontakte mit der palästinensischen Autonomiebehörde. Im Mai hatten Norwegen, Spanien und Irland beschlossen, Palästina als Staat anzuerkennen.

Die palästinensische Autonomiebehörde war auf der Basis der sogenannten Osloer Verträge gegründet worden, die Israel und die Palästinenser 1993 nach geheimen Gesprächen in der norwegischen Hauptstadt geschlossen hatten. Das skandinavische Land spielt seitdem eine wichtige Rolle in der Region.

TRT Deutsch und Agenturen