Smotrich: Tore der Hölle für Gaza öffnen statt Waffenruhe
Israels rechtsextremer Finanzminister Smotrich lehnt eine Waffenruhe in Gaza ab. Stattdessen müsse man die Enklave „vollständig säubern“.
Archiv - 21. Oktober 2024, Israel, Be'eri: Der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich hält eine Rede während einer Veranstaltung mit dem Titel „Vorbereitung auf die Umsiedlung des Gazastreifens“.  / Photo: dpa. (Others)

Vor dem Hintergrund laufender Gespräche über ein Abkommen zur Waffenruhe im Gazastreifen hat sich Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich gegen jeglichen Deal mit der Widerstandsorganisation Hamas ausgesprochen. „Das vorgeschlagene Abkommen ist eine Katastrophe für die nationale Sicherheit Israels“, behauptete Smotrich am Montag im Onlinedienst X. „Wir werden uns nicht auf einen Kapitulations-Abkommen einlassen, „Wir werden uns nicht auf einen Kapitulations-Abkommen einlassen, das (...) die Beendigung des Krieges, die Aufgabe hart erkämpfter Errungenschaften (...) und die Preisgabe vieler Geiseln beinhaltet, die sich noch in Gefangenschaft befinden“, fügte er hinzu.

Stattdessen müssten alle Kräfte dafür eingesetzt werden, den Gazastreifen „vollständig zu sichern und zu säubern“, betonte der Minister, der in der Vergangenheit mehrfach gegen ein Ende des Krieges argumentiert hatte. Israel müsse nun die humanitäre Hilfe entschlossen kontrollieren „und die Tore der Hölle für den Gazastreifen öffnen, bis die Hamas bedingungslos kapituliert und alle Geiseln sicher zurückgebracht werden“, forderte Smotrich.

Beim Vergeltungsanschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 hatten Widerstandskämpfer verschiedener Gruppen rund 250 Israelis in den besetzten Gebieten gefangen genommen. Rund 100 davon werden noch in Gaza vermutet. Mehrere Israelis in Gaza wurden bei Angriffen des israelischen Militärs getötet.

Israel begann nach dem Vergeltungsschlag der Hamas einen Vernichtungskrieg in Gaza. Laut Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden dabei bislang mehr als 46.500 Menschen getötet und mindestens 109.700 weitere verletzt.

Kürzlich waren von Katar, Ägypten und den USA vermittelte indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas für eine Waffenruhe und ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln wieder aufgenommen worden, nachdem im vergangenen Jahr mehrere Verhandlungsrunden ohne Erfolg blieben.

Israels Außenminister Gideon Saar betonte am Montag, sein Land arbeite weiter „hart“ am Abschluss eines Abkommens. „Es gibt Fortschritte bei den Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln“, sagte Saar bei einer Pressekonferenz anlässlich des Besuchs seines dänischen Amtskollegen Lars Lokke Rasmussen. Sein Land wolle die in Gaza festgehaltenen Israelis freibekommen „und arbeitet hart daran, eine Einigung zu erzielen“.

TRT Deutsch und Agenturen