Rafah: UN-Sonderberichterstatter wirft Israel „Zwangsvertreibung“ vor
Nachdem Israel seine Angriffe auf den Süden Gazas ausgeweitet hat, sind die Menschen erneut gezwungen zu flüchten. Ein UN-Experte spricht von „schockierenden Gräueln“, die mit der Flucht einhergingen.
09.05.2024, Deir al Balah: Vertriebene Palästinenser kommen im Zentrum des Gazastreifens an, nachdem sie aus Rafah geflohen sind. / Photo: DPA (DPA)

Der UN-Sonderberichterstatter Balakrishnan Rajagopal hat Israel eine „Zwangsvertreibung“ von Palästinensern aus dem Süden Gazas vorgeworfen. „In den mehr als 30 Jahren, in denen ich mich mit von Vertreibung betroffenen Gemeinschaften beschäftige, habe ich noch nie so schockierende Gräuel erlebt wie diese“, schrieb der Experte am Samstag auf X.

Israel hatte zuletzt seine Aggressionen auf den Süden Gazas nach Rafah verlagert, wo ein Großteil der mehr als zwei Millionen Binnenflüchtlinge Schutz sucht. Trotz internationaler Kritik hält die israelische Regierung an ihren Plänen eines Großangriffs auf Rafah fest. Hunderttausende Palästinenser werden damit erneut zur Flucht gezwungen. Die prekäre Lage spitzt die humanitäre Krise weiter zu.

Auch das UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) kritisiert das Vorgehen Israels. UNRWA-Chef Philippe Lazzarini sprach am Samstag von einem Exodus und machte dafür Tel Aviv verantwortlich. „Seit Beginn des Krieges sind die meisten Menschen in Gaza mehrmals umgezogen: im Durchschnitt einmal im Monat. Sie suchten verzweifelt nach Sicherheit, die sie nie gefunden haben“, schrieb er auf X.

TRT Deutsch