Papst Franziskus hat Bemühungen um die Abweisung von Migranten und das Blockieren von Fluchtrouten als „schwere Sünde“ bezeichnet. In seiner wöchentlichen Audienz warnte Franziskus am Mittwoch vor „restriktiven Gesetzen“ und der „Militarisierung der Grenzen“ und forderte „sichere und legale" Migrationsrouten. Das Mittelmeer und „einige Wüsten“ seien zu „Friedhöfen“ für Migranten geworden, beklagte der Papst.
Es sei eine „Tragödie“, dass „viele, die meisten dieser Toten hätten gerettet werden können“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. „Brüder und Schwestern, wir können uns alle auf eine Sache einigen“, fuhr der Papst fort: „Migranten sollten nicht in diesen Meeren sein und nicht in diesen tödlichen Wüsten.“
Franziskus ruft regelmäßig zu mehr Mitgefühl für Flüchtlinge auf, insbesondere für diejenigen, die versuchen, von Afrika über das Mittelmeer Europa zu erreichen. In Zeiten von Satelliten und Drohnen gebe es „Männer, Frauen und Kinder die niemand sehen darf. Nur Gott sieht sie und hört ihre Schreie“, sagte der Pontifex.
Die Europäische Union räumte im Mai ein, es gebe eine „schwierige Situation“ in Nordafrika, wo Tunesien, Marokko und Mauretanien Berichten zufolge mithilfe von EU-Mitteln Migranten in der Wüste abladen. Die EU hat Abkommen mit den drei Ländern geschlossen, die finanzielle Hilfe für den Stopp irregulärer Einwanderung nach Europa vorsieht.