Tausende Israelis haben am Dienstagabend den vierten Tag in Folge gegen die Regierung protestiert und sich für einen Geiselaustausch mit der palästinensischen Widerstandsorganisation Hamas ausgesprochen. Die Demonstranten versammelten sich israelischen Medien zufolge mit Fackeln in der Hand in der Nähe des Parlamentsgebäudes in Jerusalem. Sie forderten demnach auch erneut Neuwahlen. Medien zufolge kam es zu Zusammenstößen zwischen Polizisten und Demonstranten.
Mehrere Menschen versuchten Polizeiangaben zufolge zu Netanjahus Privathaus zu marschieren und Absperrungen der Polizei zu durchbrechen. Einer Person sei dies gelungen. Es sei aber niemand zum Haus des Ministerpräsidenten vorgedrungen. Ein Demonstrant habe eine Fackel auf die Reiterstaffel der Polizei geworfen. Verletzt wurde den Angaben nach niemand. Medien berichteten, die Einsatzkräfte hätten einige Demonstranten gewaltsam auseinandergetrieben.
Weitere Proteste in Tel Aviv, Haifa und anderen Städten
Seit Sonntag gibt es in Jerusalem Großkundgebungen, die sich gegen die Regierung richten. Demonstranten bauten im Rahmen der mehrtägigen Protestaktion auch 100 Zelte vor dem Parlament auf. Am Samstag hatten zudem in Tel Aviv, Haifa und anderen Städten Menschen gegen Netanjahus Führung demonstriert. Angehörige der Geiseln werfen ihm immer wieder vor, kein ernsthaftes Interesse an einem Geiselaustausch zu haben.
Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 32.782 Menschen getötet und 75.298 weitere verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.