Die in Mali regierende Militärregierung kündigt die Verteidigungsabkommen mit Frankreich auf. Der Regierungssprecher Abdoulaye Maïga sagte am Montagabend im Staatsfernsehen, die Militärregierung beobachte schon länger „eine deutliche Verschlechterung der militärischen Zusammenarbeit mit Frankreich“. Er verwies unter anderem auf Verletzungen des malischen Luftraums durch Frankreich, den im Februar verkündeten Truppenabzug und die Entscheidung vom vergangenen Juni, die gemeinsamen Einsätze mit den malischen Streitkräften zu beenden.
Malis Militärjunta hatte in den vergangenen Wochen schon mehrfach mit einer Aufkündigung der Verträge gedroht. Konkret geht es um das Abkommen, das den rechtlichen Rahmen für den französische Militäreinsatz Barkhane und die europäische Mission Takuba in Mali bildet, sowie einen 2014 mit Frankreich geschlossenen Vertrag über die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich.
Die Beziehungen zwischen der Militärregierung in Bamako und der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich hatten sich in den vergangenen Monaten zunehmend verschlechtert. Angeheizt wurden die Spannungen durch eine malische Zusammenarbeit mit der russischen Söldner-Truppe Wagner. Das Unternehmen wird vom Westen als verlängerter Arm der russischen Regierung angesehen. Der Kreml widerspricht dieser Darstellung.
Malis Militärregierung kündigt Verteidigungsabkommen mit Frankreich auf
3 Mai 2022
Mali hat sein Verteidigungsabkommen mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich aufgelöst. Ein Sprecher der Militärregierung wirft Frankreich unter anderem Luftraumverletzungen vor.
AFP
Ähnliche Nachrichten
Unicef: Täglich sterben 1000 Kinder durch verschmutztes Trinkwasser
Rund 190 Millionen Kinder haben UNICEF zufolge keinen Zugang zu sauberem Wasser. Demnach sterben täglich weltweit 1000 Kinder unter fünf Jahren durch verschmutztes Trinkwasser. In West- und Zentralafrika sei die Lage am schlimmsten.