Rund 8000 Patienten müssen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Gazastreifen evakuiert werden. Eine solche Verlegung würde eine gewisse Entlastung für die Mediziner und Krankenhäuser in dem Palästinensergebiet bedeuten, erklärte die WHO am Dienstag in Genf.
Nach Angaben des WHO-Vertreters in den palästinensischen Gebieten, Rik Peeperkorn, müssen rund 6000 der Patienten infolge der israelischen Angriffe behandelt werden, wegen schwerer Verletzungen, Verbrennungen, Traumata und anderer erlittener Schädigungen.
Zwischen dem 7. Oktober und dem 20. Februar konnten nach WHO-Angaben 2293 Patienten aus dem Gazastreifen evakuiert werden. Peeperkorn erklärte, an dem Prozess seien neben der WHO auch die Behörden in Ägypten, dem Gazastreifen, Israel und die Krankenhausleitungen beteiligt.
Die WHO dränge seit November auf ein vereinfachtes medizinisches Evakuierungssystem, sagte Peeperkorn. Ägypten und einige weitere Länder im Nahen Osten sowie in Europa hätten angeboten, Patienten und ihre Begleitpersonen aufzunehmen. Nach Angaben des WHO-Vertreters sind 23 von 36 Krankenhäusern im Gazastreifen nicht mehr funktionsfähig, die übrigen seien nur teilweise oder nur noch minimal in Betrieb.
Israels Krieg gegen die Widerstandsorganisation Hamas in Gaza dauert seit nunmehr fünf Monaten an. Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 30.600 Menschen getötet und Zehntausende verletzt. Die Infrastruktur in der palästinensischen Küstenenklave ist weitgehend zerstört. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert.