In der kanadischen Stadt Troy entsteht ein islamisches Kultur- und Gemeindezentrum in einer leerstehenden Kirche. Die 1873 erbaute Mount-Carmel-Kirche wurde von dem uigurischen Verein „East Turkistan Association of Canada“ (ETAC) für 610.000 Kanadische Dollar gekauft.
ETAC-Generalsekretär Itibar Artış erklärte am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu, dass die Uiguren äußerst erfreut über das entstehende Gemeindezentrum seien. „Die Uiguren in und um Toronto benötigten seit langem ein Zentrum, in dem sie beten und soziale Veranstaltungen abhalten können“, erklärte Artış.
Ein solcher Ort sei dringend nötig, um den Kindern der Uiguren mit den „reichen Traditionen, Bräuchen und der Kultur Ostturkestans“ vertraut zu machen, so der ETAC-Generalsekretär.
Letzter Pfarrer der Kirche ebenfalls zu Gast Auch der letzte Pfarrer der Mount-Carmel-Kirche, Robin Wilkie, nahm an der Eröffnungsfeier teil. Er sei froh, dass das Gebäude, das viele Jahre lang ein Ort der Gebete war, heute wieder Gläubige aufnimmt - auch wenn sie einer anderen Religion angehörten.
Die Umwidmung sei vor allem deshalb zu begrüßen, weil die turksprachigen Muslime einer „Vernichtungspolitik in China“ ausgesetzt seien. Das sei inakzeptabel. „Ich habe gehört, dass Kinder gewaltsam von ihren Familien getrennt und in Internate gesteckt werden“, sagte der Geistliche.
Nach der offiziellen Zeremonie zum Baubeginn wurden den Gästen uigurische Nationalgerichte serviert. Das Kultur- und Gemeindezentrum soll schon bald eröffnet werden. Angepeilt wird eine Inbetriebnahme noch vor dem nächsten Fastenmonat Ramadan im nächsten Jahr.