Israelischer Minister sorgt mit neuen Provokationen für Empörung
Israels rechtsextremer Sicherheitsminister Ben-Gvir hatte zuletzt auf dem Tempelberg in Jerusalem gebetet und die israelische Flagge gehisst. Nun sagt er, dass er dort eine Synagoge errichten würde, wenn er könnte.
Israelischer Minister sorgt mit neuen Provokationen für Empörung/ Photo: AFP (AFP)

Der rechtsextreme israelische Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir hat mit neuen Provokationen zum Tempelberg Empörung ausgelöst. Wenn er könnte, würde er an dem Juden wie Muslimen wichtigen Ort in Jerusalem eine Synagoge errichten, sagte Ben Gvir am Montag im israelischen Armee-Radio.

„Wenn ich tun könnte, was ich wollte, würde ich eine israelische Flagge an dem Ort anbringen“, sagte Ben Gvir in dem Interview. Auf Nachfrage des Journalisten, ob er eine Synagoge an diesem Ort bauen würde, wenn es nach ihm ginge, antwortete Ben Gvir schließlich mit „Ja“.

Zuvor hatte er geäußert, dass es Juden aus seiner Sicht erlaubt sein sollte, auf dem Gelände zu beten. „Araber können beten, wo immer sie wollen. Also sollten Juden auch beten können, wo immer sie wollen“, sagte er und widersprach damit erneut der erklärten Regierungspolitik, wonach Juden den Tempelberg zwar betreten, aber dort nicht beten und religiöse Symbole zur Schau stellen dürfen - sehr zum Ärger rechtsgerichteter Israelis.

Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) mit dem Felsendom und der Al-Aqsa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen. Der Tempelberg steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist.

Israels Polizeiminister Ben-Gvir auf Tempelberg (DPA)

Ben Gvir hatte sich in der Vergangenheit wiederholt über das von der israelischen Regierung verhängte Gebetsverbot hinweggesetzt und den Tempelberg mehrfach besucht. Zuletzt hatte er im August mit mehr als 2000 rechtsextremen Anhängern dort gebetet und die israelische Flagge auf dem Gelände gehisst. Die Provokation war international scharf verurteilt worden.

Extremistische Juden verehren den Tempelberg als heiligsten Ort und wollen ihn nach eigenen Angaben zurückerobern. Für Muslime ist der Hügel mit dem Felsendom und der Al-Aqsa-Moschee die drittheiligste Stätte nach Mekka und Medina.

TRT Deutsch und Agenturen