Israel: Palästinenser-Dorf im besetzten Westjordanland abgerissen
Die israelische Regierung hat ein palästinensisches Dorf im Westjordanland als „illegal“ eingestuft und abgerissen. Laut der Menschenrechtsorganisation B'Tselem haben dabei 61 Menschen, darunter 30 Kinder, ihr Zuhause verloren.
Palästinensische Beduinen beobachten, wie israelische Truppen ihre Wohnsiedlung Khirbet Humsu im Jordantal abreißen. (DPA)

Israel hat im besetzten Westjordanland ein als „illegal“ eingestuftes Dorf von palästinensischen Beduinen abgerissen. Mehrere Planierraupen machten die Zelte in der Region Chumsa al-Baka im Jordantal am Mittwoch dem Erdboden gleich, wie ein AFP-Reporter berichtete. Nach Angaben der israelischen Menschenrechtsorganisation B'Tselem verloren 61 Menschen, darunter rund 30 Kinder, ihr Zuhause.

Die Mission der Europäischen Union in den palästinensischen Gebieten kündigte für Donnerstag einen Besuch vor Ort an.

Das strategisch wichtige Jordantal liegt hauptsächlich in der sogenannten Zone C des Westjordanlands. Für den Bau von Gebäuden in dieser Zone muss nach israelischen Angaben eine Genehmigung der Behörden eingeholt werden.

Die Beduinen sind arabische Nomaden, die vor allem in den Wüsten Israels und in kleinerer Anzahl in den Palästinensergebieten leben. Viele Beduinen wohnen mit Nutztierherden und oft in großer Armut in Ortschaften, die staatlich nicht anerkannt sind. Sie klagen über Abrissmaßnahmen und Zwangsumsiedlung in städtische Gemeinden sowie die Enteignung ihrer Böden und Weiden.

AFP