Israel hat eine Rekordzahl von 300.000 Reservisten für einen Großangriff auf Gaza einberufen. „Wir haben noch nie so viele Reservisten in einem solchen Umfang einberufen“, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Montag. „Wir gehen in die Offensive.“
Hagari bestätigt Medienberichte, wonach bei der Hamas-Operation rund 700 Israelis ihr Leben verloren, darunter mindestens 73 Angehörige der Sicherheitskräfte. Es gebe mehr als 2100 Verletzte.
Bei den Angriffen des israelischen Militärs auf den Gazastreifen wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums mindestens 413 Menschen getötet, darunter mindestens 78 Kinder und 41 Frauen. Demnach wurden rund 2300 Menschen verletzt.
Israelische Kampfflugzeuge greifen seit Samstag erneut Wohngebiete im Gazastreifen an. Bodentruppen marschieren in Grenzdörfer und Siedlungen ein. Nach israelischen Angaben wurden mehrere Gemeinden am Rande des Gazastreifens erneut besetzt. „Wir führen jetzt in allen Gemeinden Razzien durch und räumen das Gebiet“, sagte Hagari.
Die im Gazastreifen regierende Hamas hatte am Samstag die Operation „Al-Aqsa-Flut“ gestartet. Nach Angaben der Organisation reagieren die Kämpfer damit auf die israelischen Übergriffe auf die Al-Aqsa-Moschee und die zunehmende Gewalt der Siedler. Hamas-Kämpfer feuerten Hunderte Raketen ab und stießen auf dem Land-, Luft- und Seeweg auf die von Israel besetzten Gebiete vor.
Der Gazastreifen wird von Israel belagert. Das Land schränkt die Land- und Seeverbindungen sowie den Warenverkehr ein. Ein kleiner Flughafen ist für den Betrieb gesperrt. Der enge Küstenstreifen gilt als eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt. Rund zwei Millionen Palästinenser leben dort zumeist in Flüchtlingslagern unter ärmlichsten Verhältnissen.