Seit Beginn des Gaza-Krieges sind rund 135 Mitarbeiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge getötet worden. Keine zivile Einrichtung des Hilfswerks im palästinensischen Gazastreifen biete Schutz und Sicherheit vor israelischen Angriffen, sagte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini am Donnerstag in Genf.
Schulen, Lagerhäuser, Gesundheitsstationen und andere Einrichtungen des UNRWA seien in 150 Fällen von Israel beschossen worden - mit vielen Toten und Verletzten. Insgesamt sind laut UNRWA bis zu 1,9 Millionen Menschen oder über 85 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen vertrieben worden, einige davon mehrfach. Zu Beginn dieser Woche seien fast 1,3 Millionen Binnenvertriebene in 155 UNRWA-Einrichtungen in allen fünf Bezirken des Gazastreifens untergebracht.
Das UNRWA beschäftigte vor dem 7. Oktober rund 13.000 Mitarbeiter im Gazastreifen, die meisten von ihnen Palästinenser. Die überwiegende Zahl der UNRWA-Beschäftigten musste selbst vor der Gewalt flüchten.
Vernichtungskrieg im Gazastreifen
Israel nahm den Vergeltungsschlag der palästinensischen Organisation Hamas am 7. Oktober als Vorwand, um einen Vernichtungskrieg im Gazastreifen zu starten. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Zehntausende Zivilisten getötet.
Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde in Gaza wurden dort bisher mehr als 18.600 Menschen durch Angriffe Israels getötet. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.