Im Gazastreifen sind nach Angaben der Palästinensischen Telekommunikationsgesellschaft erneut alle Kommunikations- und Internetdienste ausgefallen. Das teilte das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel am frühen Mittwochmorgen mit. Auch die Organisation Netblocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, bestätigte auf der Plattform X einen Zusammenbruch der Internetverbindungen im Gazastreifen. Dieser habe große Auswirkungen auf Paltel. Die Firma sei der letzte große Betreiber, der in dem Küstengebiet noch Dienste anbiete. „Der Vorfall wird für die meisten Bewohner als Totalausfall der Telekommunikation empfunden“, hieß es.
Bereits am Wochenende hatte es einen vollständigen Blackout bei Internet- und Kommunikationsverbindungen innerhalb des von Israel blockierten Gazastreifens gegeben. Schuld für den Blackout seien die heftigen Angriffe Israels, hieß es nach Angaben von Paltel. Am Sonntag meldeten palästinensische Telefongesellschaften, der Ausfall der Netze sei teilweise behoben worden.
Mehr als 8300 Palästinenser durch Israels Angriffe getötet
Der Gazastreifen wird von Israel belagert. Das Land schränkt die Land- und Seeverbindungen sowie den Warenverkehr ein. Ein kleiner Flughafen ist für den Betrieb gesperrt. Der rund 40 Kilometer lange und etwa sechs bis zwölf Kilometer breite Küstenstreifen gilt als eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt. Rund 2,4 Millionen Palästinenser leben dort zumeist in Flüchtlingslagern unter ärmlichsten Verhältnissen.
Israel setzt seit dem 7.Oktober seine massiven Angriffe auf den Gazastreifen fort und dringt in den Norden mit Bodentruppen ein. Erklärtes Ziel ist die Zerstörung der Widerstandsorganisation Hamas, aber es werden auch Zivilisten getötet. Rund 1,4 Millionen Menschen sind bereits in den Süden der Enklave geflüchtet. Die Einfuhr von Lebensmitteln, Wasser, Strom und Treibstoff wird von Israel behindert. Auch Hilfslieferungen werden festgehalten.
Nach Angaben der Behörden in Gaza wurden dort seit dem 7. Oktober mehr als 8300 Menschen getötet, darunter mehr als die Hälfte Frauen und Kinder. 20.242 weitere wurden demnach verletzt. In Israel verloren rund 1400 Menschen ihr Leben, wie israelische Sicherheitskreise berichten. 5431 weitere seien verletzt worden.