Mindestens 800.000 Menschen im Gazastreifen stehen womöglich vor einem Hungertod. Davor warnte das Medienbüro in Gaza in einer Mitteilung vom Samstagabend. Grund dafür sei die „Hunger- und Durstpolitik“ Israels gegen die Palästinenser. „Absichtliche und vorsätzliche Bemühungen der (israelischen) Armee“ hätten die gegenwärtige Hungerkrise herbeigeführt.
Das Medienbüro spricht von täglich mindestens 1300 Lastwagen mit Lebensmitteln, die für die Bewältigung der Krise benötigt würden. Israelische Soldaten behinderten jedoch weiterhin „jegliche Hilfslieferungen“ in die Region.
In der Erklärung werden zudem die „internationale Gemeinschaft“ und besonders die „die Vereinigten Staaten“ für die Situation verantwortlich gemacht. Der Krieg müsse „sofort und dringend“ beendet werden.
Humanitäre Krise in Gaza
Israel hatte zuletzt die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.
Nach palästinensischen Angaben wurden im Gazastreifen seit dem 7. Oktober mehr als 23.800 Menschen durch die Angriffe Israels getötet. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.