Generalinspekteur Eberhard Zorn hat bei einem Besuch der Fregatte „Bayern“ im Hafen von Tokio den Willen zu einer militärischen Zusammenarbeit mit Japan bekräftigt. „Ich bin stolz, dass die Bundeswehr mit einer Fregatte gemeinsam mit unseren japanischen Freunden für die Freiheit der Seewege und die Einhaltung des Völkerrechts in dieser Region eintritt“, erklärte Zorn, Deutschlands ranghöchster Soldat, am Freitag in dem Partnerland.
Japans Verteidigungsminister Nobuo Kishi hieß die Besatzung im Hafen von Tokio persönlich willkommen. Es ist das erste Mal seit rund 20 Jahren, dass ein deutsches Marineschiff Japan besucht.
Luftwaffe will an Übungen in der Region teilnehmen
Zorn zufolge ist geplant, dass die Luftwaffe im kommenden Jahr an Übungen in der Region teilnehme. Auch sei im Gespräch, mit dem Heer Verbindungen zu knüpfen. Ferner wolle man sich mit Japan auch in Bezug auf die Cyber-Bedrohung austauschen, so Zorn.
Die 232 Soldatinnen und Soldaten an Bord waren am 2. August von Wilhelmshaven aus in den Indopazifik aufgebrochen. Die Fahrt führte über das Horn von Afrika, Australien und Guam nach Tokio. Deutschland wird sich während der insgesamt siebenmonatigen Übungsreise auch an der Überwachung der UN-Sanktionen gegen Nordkorea beteiligen. Auf dem Rückweg wird die Fregatte das südchinesische Meer durchfahren.
Chinas Regime ignoriert Urteil aus Den Haag
Im Südchinesischen Meer gibt es einen Gebietskonflikt zwischen China und anderen Anrainerstaaten. Peking beansprucht 80 Prozent des rohstoffreichen Meeres, durch das wichtige Schifffahrtsstraßen führen. Auch Vietnam, die Philippinen, Taiwan, Brunei und Malaysia erheben Gebietsansprüche. Der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag wies 2016 die Ansprüche Chinas zurück. Peking ignoriert jedoch das Urteil.
Sicherheitspolitisch war aus der Bundesregierung vor der Reise auf das immer dominantere Auftreten Chinas verwiesen worden. Allerdings soll die Fahrt der Fregatte nicht in Konfrontation zu China stattfinden. Ein ursprünglich von der Bundesregierung geplanter Besuch der „Bayern“ in China war am Widerspruch aus Peking gescheitert.
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