Der über Jahre isolierte syrische Machthaber Baschar al-Assad hat eine Einladung zur nächsten UN-Weltklimakonferenz COP28 im November in Dubai erhalten. Der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Scheich Mohammed bin Said Al Nahjan, habe Assad eingeladen, berichtete die syrische Staatsagentur Sana am Montag. Die Konferenz dürfte Assads erstes großes Treffen seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs 2011 werden, an dem auch zahlreiche westliche Staats- und Regierungschefs teilnehmen.
Die Emirate treiben die Annäherung zu Assad schon länger voran. Nach der jüngsten Wiederaufnahme Syriens in die Arabische Liga wird Assad am Freitag auch beim Gipfeltreffen der Organisation in Saudi-Arabien erwartet.
Für den Westen gelten Gespräche mit Assad als tabu. Die EU hatte vor zwölf Jahren umfangreiche Sanktionen verhängt. Diese waren eine Reaktion auf die gewaltsame Unterdrückung der Zivilbevölkerung durch das Assad-Regime. Außenministerin Annalena Baerbock hatte am Montag vor einer „bedingungslosen Normalisierung“ des Verhältnisses zu Assad gewarnt. Nach einem Treffen mit ihrem saudi-arabischen Kollegen Faisal bin Farhan in der Hafenstadt Dschidda am Roten Meer sagte sie, Assad dürfe nicht „für täglich schwerste Menschenrechtsverletzungen auch noch belohnt“ werden.
Die COP28 eröffnet am 30. November in der emiratischen Metropole Dubai. Bei der vergangenen Konferenz COP27 in Ägypten nahm Syrien mit einer 14-köpfigen Delegation teil, darunter der syrische Umweltminister Hussein Machluf und mehrere syrische Abgeordnete. Zudem reisten anderem US-Präsident Joe Biden, Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron an.
Auf der Weltklimakonferenz diskutieren Vertreterinnen und Vertreter von rund 200 Staaten jährlich unter anderem darüber, wie das international vereinbarte 1,5-Grad-Ziel noch erreicht werden und schlimmste Folgen der Klimakrise abgewendet werden können.