Deutschland hat als Konsequenz aus Irans Angriff auf Israel den iranischen Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellt. Da der Botschafter nicht in der Stadt gewesen sei, habe man dem Geschäftsträger der Botschaft deutlich gemacht, dass die Bundesregierung den Angriff auf das Allerschärfste verurteile und der Angriff durch nichts zu rechtfertigen sei, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes (AA) in Berlin. Zugleich habe man den Iran aufgerufen, weitere Angriffe auch über seine Verbündeten zu unterlassen. Die Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfes diplomatisches Mittel.
Zur Frage nach weiteren Sanktionen gegen den Iran sagte der Sprecher, man schaue sich nun „einen ganzen Instrumentenkasten an Maßnahmen“ gemeinsam mit den europäischen und internationalen Partnern an. Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit soll es im Laufe des Tages eine G7-Schalte auf Ebene der Staats- und Regierungschefs geben. Zu den G7-Ländern der wirtschaftsstarken Demokratien gehören neben Deutschland Frankreich, Italien, Großbritannien, Kanada, die USA und Japan. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wird sich nach Angaben des AA-Sprechers am Nachmittag mit ihren Kollegen aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Italien abstimmen.
Iranischer Raketenangriff
Der Iran hatte am Dienstagabend rund 180 Raketen auf Israel abgefeuert. Zunächst meldete Israel den Beschuss, später bestätigte der Iran den Angriff. Die iranischen Revolutionsgarden erklärten, es handele sich um eine Vergeltung für die Tötung der Anführer der Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah, und der palästinensischen Organisation Hamas, Ismail Hanija.