Türkei betont zum Holocaust-Gedenktag Bekenntnis gegen Antisemitismus
In einer Erklärung zum internationalen Holocaust-Gedenktag zollt das türkische Außenministerium den Millionen Opfern des Völkermordes seinen Respekt. Die Türkei werde an ihrer kompromisslosen Position gegen Antisemitismus und Hass festhalten.
Symbolbild: Bahngleise zum nationalsozialistischen deutschen Vernichtungslager Auschwitz (Getty Images)

Die Türkei erinnert am internationalen Holocaust-Gedenktag an die Millionen Opfer des Nazi-Regimes. An diesem Tag des Jahres 1945 befreite die Sowjetarmee die deutschen Vernichtungslager Auschwitz und Birkenau im besetzten Polen. In einer Erklärung unterstrich das türkische Außenministerium am Freitag den Respekt des Landes für „Millionen von Juden, Roma, Behinderten und anderen Minderheiten und Gruppen“, die „systematisch ermordet“ wurden.

Türkei konnte etwa 20.000 europäische Juden retten

Das Osmanische Reich und die Türkei seien stets ein sicherer Hafen gewesen, in dem Millionen von Menschen, darunter auch Juden, die im Laufe der Geschichte in verschiedenen Teilen der Welt verfolgt worden waren, Zuflucht fanden. „Während des Zweiten Weltkriegs nahm die Türkei viele Juden auf, die vor den Gräueltaten der Nazis flohen“, so das Außenamt.

Dank der Entschlossenheit der türkischen Regierung und der bemerkenswerten Bemühungen türkischer Diplomaten konnte eine beträchtliche Anzahl von Juden vor der Einlieferung in Konzentrationslager bewahrt werden. Historikern zufolge hat die bis Februar 1945 neutrale Türkei in der Zeit des Zweiten Weltkriegs insgesamt 20.000 europäische Juden vor der Ermordung in nationalsozialistischen deutschen Vernichtungslagern gerettet.

Gegen Antisemitismus und alle Formen von Hass und Intoleranz

Die Türkei halte an ihrer kompromisslosen Haltung gegen Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Islamfeindlichkeit und alle Formen von Intoleranz fest, fügte das türkische Außenministerium hinzu. Die Türkei trage aktiv zur internationalen Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Hassreden und -verbrechen bei.

Vor dem Hintergrund der steigenden Corona-Infektionen werden Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Holocaust-Gedenken dieses Jahr vor allem digital stattfinden.

Der Holocaust gilt als die am häufigsten verwendete Bezeichnung für den deutschen Völkermord an 5,6 bis 6,3 Millionen europäischen Juden während des Zweiten Weltkriegs. Deutsche und ihre Helfer verfolgten von 1941 bis 1945 das Ziel, alle Juden im deutschen Machtbereich systematisch zu ermorden, ab 1942 auch mit industriellen Methoden. Dieses Menschheitsverbrechen gründete auf dem staatlich propagierten Antisemitismus und der entsprechenden rassistischen Gesetzgebung des NS-Regimes.

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TRT Deutsch