BBC-Doku-Reihe „Geçinemeyenler“ – mehr Fake als Doku
Mit der Doku-Reihe „Geçinemeyenler“ (Leben am Existenzminimum) sorgt das türkische Programm der BBC für Aufregung. Eine als mittellos dargestellte Frau entpuppt sich als Wohlhabende. BBC Türkçe wird Täuschung vorgeworfen.
Fatma Çetinkaya erklärte in  einer Doku-Reihe des britischen Senders BBC, sie sei mittellos.  (Bildquelle: Twitter)

Der türkischsprachige Youtube-Kanal von BBC hat mit der Dokumentationsreihe „Geçinemeyenler“ über sozial schwache Menschen in der Türkei eine Welle der Kritik ausgelöst.

In der letzten Folge von „Geçinemeyenler“ der BBC Türkçe behaupte die 46-jährige Fatma Çetinkaya, ein Leben unter dem Existenzminimum führen zu müssen. Sie lebe in Istanbuls Arbeitervorort Sultangazi und verdiene ihren Lebensunterhalt als Putzfrau. Auch ihre Kinder verdienten angeblich nur den Mindestlohn. Während der Episode machte die Frau die Regierung für die Lebensbedingungen ihrer Familie verantwortlich. Sie habe die Regierung kritisiert, Geld für Projekte wie den neuen Flughafen von Istanbul und andere öffentliche Einrichtungen auszugeben.

Kurz nach der Ausstrahlung posteten mehrere Twitter-Nutzer Fotos von Çetinkaya, die ihren verschwenderischen Lebensstil zeigen: Fotos von einer Junggesellinnen-Party für ihre Tochter auf einer Yacht oder Fotos von luxuriösen Restaurantbesuchen. Bei den Aufnahmen ist deutlich zu sehen, dass es sich um dieselbe Person handelt.

Nachdem die Fotos in den Sozialen Medien in Umlauf kamen und es Kritik hagelte, sperrte Çetinkaya ihr Instagram-Profil. Zuschauer werfen der BBC vor, gefälschte Inhalte zu verbreiten. Die Kritik: Die BBC wolle irreführen und in der Türkei eine regierungsfeindliche Atmosphäre schaffen. Viele Twitter-User kommentierten die Doku als türkeifeindlich. Es sei „absurd“ und unglaubwürdig, so ein verschwenderisches Leben zu führen und gleichzeitig über unbezahlte Stromrechnung zu klagen.

TRT Deutsch und Agenturen