Eine große Plattform für Journalismus ähnlich Spotify für Musik könnte die Medienhäuser in Deutschland dauerhaft stärken. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag veröffentlichte Studie im Auftrag der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen.
Bei den digitalen Abonnements sei eine Markt-Erweiterung von bis zu 40 Prozent möglich, schreiben Wissenschaftler der TU Dortmund, der Hamburg Media School und der Bauhaus-Uni Weimar. „Wir haben bei vielen Medienhäusern mit extremen Reichweitenverlusten zu kämpfen“, sagte der Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, Tobias Schmid, bei der Vorstellung der Studie. Um sinkenden Umsätzen entgegenzuwirken, sei Kooperation das Gebot der Stunde.
Die Studie heißt „Coopetition is King – Ökonomische Potentiale und medienpolitische Implikationen kooperativer Journalismusplattformen“. „Eine der Kernfragen ist natürlich: Wie kann es gelingen, einen qualitativ hochwertigen und unabhängigen Journalismus in größtmöglicher Vielfalt zu finanzieren?“, so Schmid. „Müsste es nicht so etwas wie ein journalistisches Spotify geben?“
Die Wissenschaftler hatten untersucht, wie sich anbieterübergreifende, abonnementbasierte Plattformen auf die Umsätze in der Branche und die Zahl der Nutzer von journalistischen Angeboten auswirken. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss: Regionale und überregionale Plattformen könnten profitieren. Laut Schmid spreche die Empirie dafür, dass es sich „ernsthaft lohnt“.