Studie: Großteil der Bundesbürger blickt pessimistisch in die Zukunft
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Zukunftsaussichten der meisten Menschen in Deutschland eher getrübt sind. Auch im Vergleich zu vielen anderen Ländern sind die Deutschen pessimistischer eingestellt.
Alter Mann sitzt mit seinem Hund auf der Bank. / Photo: DPA (DPA)

Nur knapp jeder vierte Mensch in Deutschland (23 Prozent) schaut optimistisch in die Zukunft. Das sei zwar ein Anstieg um sieben Prozentpunkte im Vergleich zum Herbst, wie die Beratungsfirma EY in einer am Freitag in Berlin veröffentlichten Umfrage feststellte, im Vergleich seien die Deutschen aber deutlich negativer eingestellt als der internationale Durchschnitt. Weltweit glaubte demnach fast jeder zweite, dass sich sein Leben in den nächsten drei Jahren verbessern werde.

In Europa sind die Deutschen mit ihrer Sichtweise nicht allein. Zwar sind die Menschen in den Niederlanden und Großbritannien etwas positiver eingestellt (36 bzw. 35 Prozent), vom weltweiten Durchschnitt (48 Prozent) sind aber auch sie weit entfernt. Frankreich erreichte mit 14 Prozent in Sachen Optimismus den niedrigsten Wert in der Umfrage, dicht gefolgt von Japan mit 17 Prozent. Im Herbst hatte auch Deutschland noch auf einem ähnlichen Niveau gelegen.

Die Befragten in Indien (76 Prozent), China (69 Prozent) und Saudi-Arabien (67 Prozent) schauten nach Angaben der Forscher deutlich zuversichtlicher in die Zukunft. Weltweit befragte EY 21.000 Teilnehmende, davon 1000 Menschen in Deutschland.

Obst. (DPA)

70 Prozent rechnen mit weiteren Preissteigerungen bei Lebensmitteln

Steigende Preise und Unsicherheit setzten den Menschen in Deutschland offenbar weiter zu. Drei Viertel müssten sich beim Einkauf einschränken und 44 Prozent kauften nur das Nötigste ein, stellten die Forscher fest. Demnach erwarten zwar weniger Menschen als noch im Herbst, dass die Preise weiter steigen werden, das Niveau bleibt aber hoch. 70 Prozent gehen von weiteren Preissteigerungen bei Lebensmitteln aus. Ähnlich sieht es bei Energiepreisen (69 Prozent) und Sprit (65 Prozent) aus.

„Kundinnen und Kunden sahen sich in den vergangenen Monaten mit einer Inflationsentwicklung konfrontiert, die fast niemand von uns in dieser Form jemals erlebt hat”, erklärte dazu der Leiter der Studie, Michael Renz. Nun keime wieder Hoffnung auf, dass die Teuerungswelle endlich abflaut und die Inflationsspirale beendet werden könne.

AFP