Streiks an Flughäfen: In drei Monaten fast so viele wie im gesamten Vorjahr
Im ersten Quartal dieses Jahres gab es an deutschen Airports bereits fast so viele Streiks mit Flugausfällen wie im gesamten Vorjahr. Doch im Gegensatz zu 2023 haben Passagiere dieses Jahr die Aussicht auf Entschädigungen.
Insgesamt 100.000 Fluggäste sind vom Verdi-Streik des Lufthansa-Bodenpersonals zwischen Mittwoch- und Donnerstagmorgen betroffen gewesen. / Photo: DPA (DPA)

Im laufenden Jahr hat es bereits zum jetzigen Zeitpunkt fast so viele Streiks mit Flugausfällen an den Airports in Deutschland gegeben wie im gesamten vergangenen Jahr. Wie das Portal Airhelp am Donnerstag mitteilte, kam es in den ersten knapp drei Monaten 2024 zu insgesamt zehn Ausständen. Im kompletten vergangenen Jahr waren es elf reguläre Streiks. Anders als im Vorjahr dürfen die Passagiere 2024 aber auf Entschädigungen hoffen.

In 2023 legten in allen elf Fällen die Beschäftigten des Luftsicherheitsbereichs der Flughäfen ihre Arbeit nieder. Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) halten bis heute an, weshalb es auch 2024 schon Streiks in diesen Bereichen gab.

Zusätzlich streikten im laufenden Jahr die Pilotinnen und Piloten der Lufthansa-Tochter Discover Airlines sowie das Bodenpersonal und die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Lufthansa. Streiken Beschäftigte, die direkt bei der Airline angestellt sind, haben Passagiere einen Anspruch auf eine Entschädigungszahlung von bis zu 600 Euro, erklärte Airhelp. In diesem Jahr trifft das auf viele Passagiere zu.

Entschädigungsaussichten für Passagiere im Wandel

Im vergangenen Jahr war das bei keinem der Streiks der Fall, weil das Sicherheitspersonal der Flughäfen meist über private Dienstleister angestellt ist und im Auftrag der Bundespolizei arbeitet. Eine Entschädigung gibt es dann nicht, aber: „Die von Flugausfällen betroffenen Fluggäste haben immer Anspruch auf eine alternative Beförderung oder eine vollständige Erstattung des Flugpreises“, erklärte Airhelp. Das sei auch der Fall, wenn es wie 2023 zu einem Protest der „Letzten Generation“ komme. Diese hatten vergangenes Jahr in Düsseldorf und Hamburg zu einem „Klimastreik“ aufgerufen.

Den Ausstand mit den größten Auswirkungen gab es laut dem Fluggastrechteportal im vergangenen Jahr am 27. März mit 3700 gestrichenen Flügen und 460.000 Passagieren an zehn deutschen Flughäfen. Damals streikten die Beschäftigten für 24 Stunden. Die meisten Arbeitskämpfe gab es mit sechs Streiks am Flughafen Hamburg.

AFP