In Straßkirchen in Niederbayern kann eine Batteriefabrik für BMW gebaut werden. Bei einer Abstimmung über zwei Bürgerentscheide votierte am Sonntag eine klare Mehrheit für das Vorhaben, wie die Gemeinde auf ihrer Website mitteilte. BMW begrüßte das klare Votum der Bevölkerung: „Die Menschen in Straßkirchen haben für eine gemeinsame Zukunft mit der BMW Group gestimmt“, erklärte Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic.
Insgesamt konnten sich rund 2800 Wahlberechtigte an dem Bürgerentscheid beteiligen. Die Bürgerinitiative „Lebenswerter Gäuboden“ hatte sich gegen das Vorhaben gewehrt und zum Erhalt der fruchtbaren Böden in der Region aufgerufen. Ihr Bürgerbegehren gegen die BMW-Ansiedlung erhielt 29,6 Prozent Ja-Stimmen.
Chance für nachhaltige Entwicklung und Arbeitsplätze?
Der Gemeinderat hatte hingegen für das Projekt geworben und ein eigenes Ratsbegehren eingebracht, für das 75,3 Prozent stimmten. Die Befürworter hatten betont, die Fabrik sei eine Chance für die Region, um in nachhaltige Technologien und Arbeitsplätze zu investieren.
Damit könnten in Bayern die Chancen genutzt werden, „die die Transformation zur Elektromobilität bietet“, erklärte Produktionsvorstand Nedeljkovic. Der geplante Standort in Straßkirchen sichere die Zukunft der BMW-Werke in Dingolfing, Regensburg und München, indem er sie mit den für die E-Mobilität benötigten Hochvoltbatterien versorge.
Personal- und Immobilienvorständin Ilka Horstmeier erklärte, das klare Votum in Straßkirchen zeige, „dass viele Bürgerinnen und Bürger Investitionen in zukunftsfähige Technologien und Arbeitsplätze befürworten“. Dies sei „ein wichtiges Signal für den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland.“
BMW plant Investition von mehreren hundert Millionen Euro
BMW will mehrere hundert Millionen Euro in das Werk investieren und mehr als 3200 Arbeitsplätze schaffen. Künftig sollen dort jährlich rund 600.000 einbaufertige Hochvoltbatterien gefertigt werden. Diese werden für die Elektrofahrzeuge benötigt, die in den BMW-Werken in Regensburg, München und Dingolfing hergestellt werden.
Der BMW-Konzern hatte die Abstimmung im Vorfeld als Entscheidung zur Zukunft der Elektrifizierung seiner Standorte in Bayern bezeichnet. „Viele Unternehmen werden genau hinschauen, ob die Menschen Investition in nachhaltige Technologien und in zukunftsfähige Arbeitsplätze in Bayern überhaupt noch wollen“, erklärte BMW-Vorstandsmitglied Horstmeier. Es gehe auch um die Attraktivität Bayerns als Wirtschaftsstandort.